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Generation Riesling Verkostung 2016

Auch dieses Jahr, am 18. April 2016, fand in Berlin wieder die spannende Road - Tour Generation Riesling statt, die dieses Jahr schon ihr 10-jähriges Bestehen feiern kann.

 

www.generation-riesling.de

 

Die Generation Riesling, repräsentiert durch das Deutsche Weininstitut (DWI), unterstützt eine Vielzahl an deutschen jungen Winzern, die schon jung in der Verantwortung einer Kellerei oder eines Weingutes stehen. Viele von Ihnen können schon auf langjährige Erfahrung im elterlichen Weingut, gepaart mit spannenden Auslandspraktika zurückblicken.

Ich bin jedes Jahr aufs Neue begeistert, was für tolle Leistungen unsere jungen Winzer querbeet durchs Land in die Waagschale werfen können.

Anbei ein kleiner Auszug aus meiner Verkostung nach Regionen geordnet.

Gestartet habe ich meine Runde bei den Weingütern von der Nahe.

Hier verkostete ich die Weingüter Emmerich - Kobernick aus Waldböckelheim und das Weingut Hess aus Auen.

 

Emmerich - Kobernick (Waldböckelheim) :

http://www.weingut-emmerich-koebernik.de/

 

In diesem vor Ort von Christiane Kobernick präsentiertem 14 Hektar großem Familienbetrieb wird Weinbau schon seit dem Jahre 1730 betrieben.

Man fokussiert sich hier sehr auf die verschiedensten Burgunder - Rebsorten und auf den Riesling. Angebaut werden diese Rebsorten auf den verschiedensten Bodenformationen wie z.B. Vulkangestein, Sandsteinverwitterung, Lehmiger Schluff, Kalk, Lösslehm und Tonschiefer.

 

Sehr empfehlenswert waren die Weine aus der Reihe "Bock auf". Der saftige Bock auf Weiß - und Grauburgunder mit seiner leicht an Holunderblüten erinnernden Duftigkeit blieb mir zusammen mit dem saftigen Riesling vom Tonschiefer, der durch eine tolle Schieferwürze beeindrucken konnte , nachhaltig im Gedächtnis.

 

Weingut Hees (Auen) :

http://www.heeswein.de/

 

Für das Weingut Hees, das idyllisch am Rande des Soonwaldes in einem Seitental der Nahe liegt, war Marcus Hees vor Ort. Die Familie Hess betreibt schon seit dem Jahre 1824 Weinbau. Anliegend an das 7 Hektar große Weingut führt die Familie noch ein Restaurant und bietet zudem auch Übernachtungsmöglichkeiten an.

 

Zudem ist das Weingut im Verbund der Nahe Sieben. Eine spannende Vereinigung von"Sieben echten Typen von der Nahe" gegründet 2006. Die besten Weine des Weinguts kommen aus der steilen Lage Auener Römerstich und aus der bekannten Lage Monzinger Halenberg.

 

Besonders angetan hat es mir die trockene Fassprobe des Rieslings aus dem Auener Römerstich, die schon in ihrem jungen noch nicht fertigen Stadium sehr feinen Rieslinggenuß geboten hat.  Auch der restsüße Riesling Kabinett aus der gleichen Lage beeindruckte mich durch sein wunderbares Wechselspiel aus gelben Früchten und einem feinen Süße - und Säurespiel.

 

Nach der Nahe widmete ich mich den Betrieben aus der Pfalz.

Hier war meine erste Station das Weingut Karl - Heinz - Gaul.

 

Weingut Karl - Heinz - Gaul (Grünstadt - Sausenheim):

http://www.weingut-gaul.de/

 

Das knapp 20 Hektar große Weingut wird nach dem 2011 leider viel zu frühen Tod von Karl - Heinz - Gaul von seiner Frau Rosemarie und ihren beiden Töchtern Dorothee und Karolina Gaul geführt.

 

Die beiden Schwestern, von denen Karolina Gaul bei der Veranstaltung vertreten war, haben das Weingut auf ein sehr gutes Level geführt. Besonders die Weine aus den Sausenheimer Lagen haben es mir angetan. Der 2014er Riesling Sausenheimer Hütt war eine feine Offenbarung mit sehr viel Tiefgang , wunderbaren leichten Noten von Jonagoldäpfeln, gepaart mit einer angenehmen Säure.  Aber auch der 2015er Asselheimer Riesling, einer der Einstiegsrieslinge des Gutes, war schon sehr beeindruckend.

 

Von den Rotweinen blieb mir der im Barrique ausgebaute Spätburgunder aus der Lage Sausenheimer Honigsack in Erinnerung. Er zeichnete sich aus durch eine wunderbare Melange aus feinem Holzeinsatz, roten Johannisbeertönen und fast einem leicht schokoladigen Touch.

 

Nächste Station - Bad Dürkheim :

 

Weingut Hanewald - Schwerdt (Bad Dürkheim) :

http://www.hanewald-schwerdt.de

 

Das junge knapp 25 Hektar große Familienweingut wird von den beiden Cousins Stephan Schwerdt und Thomas Hanewald geführt. Die beiden Jungwinzer können aus einem wunderbaren Lagenportfolio schöpfen.Um nur einige zu nennen : Deidesheimer Paradiesgarten, Bad Dürkheimer Hochbenn, Ruppertsberger Reiterpfad und interessante Leistadter Lagen.

 

Zusätzlich ist an das Weingut noch ein Gästehaus mit Ferienappartements angeschlossen. Hier hat mir die gesamte vorgestellte Kollektion gefallen. Jeder Wein war auf seine Art ein wunderbares Unikat.

 

Die Rieslinge, die hauptsächlich auf Kalk - und Buntsandsteinböden gedeihen, zeichnen sich aus durch eine feine Tiefe und gute Geschliffenheit aus. Besonders gut gefiel mir der saftige Riesling aus der Leistadter Lage Herrenmorgen, der durch sein längeres Hefelager eine ganz feine Cremigkeit offenbarte.

 

Bei den Rotweinen stachen für mich neben den guten Spätburgundern die Weine aus den internationalen Rebsorten wie Cabernet Sauvignon und Merlot hervor. Vor allem die Cuvee Zweihänder hat es mir hier sehr angetan. Der vorgestellte 2012er Jahrgang erinnerte mich schon gut an einen feinen Bordeaux. Hier bin ich sehr gespannt, wie sich diese Weine über die nächsten Jahre entwickeln werden.

 

Nächste Station:

 

Weingut Jesuitenhof (Dirmstein) :

http://jesuitenhof.de

 

Sehr spannender 25 Hektar großer Betrieb aus dem Weinort Dirmstein. Vor einigen Jahren ist dieser Weinort durch den Laumersheimer Winzer Philipp Kuhn mehr in den Fokus der Weintrinker gerückt.

 

Der vor Ort anwesende Moritz Schneider und sein Team haben mit dem Jahrgang 2014 wunderbare Weine an den Start gebracht.

 

Alle Weine egal ob Sauvignon Blanc, die Burgundersorten oder die Rieslinge, jeder Wein präsentierte sich ganz sauber und mit einer guten Eigenständigkeit.

Meine Favoriten waren die Weine aus der hauseigenen 2,5 Hektar großen Monopollage Dirmsteiner Jesuitenhofgarten. Einem dem Weingut direkt angeschlossener Weinberg der ähnlich den Clos aus dem Burgund komplett eingemauert ist. In dieser Lage werden hervorragende Rieslinge und Spätburgunder angebaut, die ein wunderbares Preis und Genußverhältnis bieten.

 

Auch sehr fein sind die im 600 Liter großen Halbstückfass ausgebauten Rieslinge und Weißburgunder aus der Lage Dirmsteiner Mandelpfad.

 

Next Station:

 

Weingut Mehling (Deidesheim) :

http://www.weingut-mehling.de

 

Eine spannende Entdeckung war das mir bis zu diesem Tag noch unbekannte Weingut Mehling aus Deidesheim. Auch hier gefiel mir die gesamte vorgestellte Kollektion des 9 Hektar großen Weinguts, welches seit 1988 naturnahen umweltschonenden Weinbau betreibt und nun seit 2014 EU - Bio zertifiziert ist.

Der Löwenanteil an Rebsorten im  Weingut geht mit 85 Prozent ganz klar an den Riesling, aber auch die Weißburgunder und die Spätburgunder des Weingutes sind beachtenswert.

 

Beeindruckt hat mich neben der Qualität der Weine auch das großartige Lagenportfolio des Weinguts. Es ließt sich wie das Who ist Who der Pfälzer Weinbergslagen. Zum Portfolio gehören unter anderem die Deidesheimer Spitzenlagen Paradiesgarten, Kalkofen, Leinhöhle und Kieselberg. Zusätzlich noch die Forster Spitzenlagen Musenhang und Ungeheuer, die Ruppertsberger Toplagen Nußbien und Reiterpfad und last but not least die Königsbacher Toplage Ölberg.

 

Die 6 vor Ort vorgestellten Rieslinge präsentierten sich alle wie aus einem Guss. Schon der mit einem wunderbaren Etikett versehne Riesling "Herr Mehling" bietet feinsten Trinkspaß.

 

Besonders in Erinnerung geblieben sind mir zusätzlich der Ruppertsberger Riesling und der Riesling aus der Deidesheimer Leinhöhle. Alle Weine sind angenehm trocken und vor allem wunderbar pfalztypisch im Geschmack.

 

Nächste Station etwas weiter südlich:

 

Weingut Stefan Meyer (Rhodt) :

http://www.meyer-rhodt.de

 

Die Südpfalz rund um die Orte Rhodt, Weyher und Hainfeld wird von Jahr zu Jahr spannender. Der 15 Hektar große Rhodter Betrieb Stefan Meyer war mir bisher noch nicht bekannt gewesen. Hat mich jedoch auf dieser Veranstaltung mit seiner wunderbaren Spätburgunderphalanx sofort in seinen Bann gezogen.

 

Alle drei von mir probierten Spätburgunder waren beeindruckend gut und sehr fein Sortentypisch. Besonders hervor zu heben sind die beiden 2013er Spitzen Spätburgunder aus den Lagen Rhodter Rosengarten und dem Edenkobener Schwarzer Letten. Beide hatten eine sehr feine Dichte und Tiefe und werden mit den Jahren der Reife noch deutlich gewinnen.

 

Von der schönen Pfalz geht es nun weiter an die Mosel zum Weingut Walter.

 

Weingut Walter (Briedel) :

http://www.weingut-walter.de

 

Dieser mir ebenfalls noch komplett unbekannte 7 Hektar große Moselbetrieb wurde auf der Messe von Gerrit Walter vertreten. Gerrit Walter hat in Geisenheim studiert und danach 2 Jahre Erfahrungen als Kellermeister im renommierten rheinhessischen Spitzenbetrieb Weingut Dreißigacker gesammelt.

 

Das Weingut hat hauptsächlich Lagen im Weinbauort Briedel. Auch dieser war mir bis zu dieser Verkostung nicht bekannt gewesen, ist jedoch nun fest in meinem Weinwissen verankert.

 

Die beiden Rieslinge die ich aus den Briedeler Lagen Weisserberg und Schäferlay probiert habe, waren beeindruckende typische Moselaner Rieslinge, mit feiner Frucht, dezenter Süße und einer angenehmen vibrierenden Säure.

 

Zusätzlich hat das Weingut auch noch einen Anteil an der bekannten Lage Pündericher Marienburg. Der trockene vorgestellte Riesling aus dieser Lage war ebenfalls wunderbar und glockenklar.

 

Von der Mosel geht es nun ins Land der Hügel nach Rheinhessen:

Hier ist die erste Station das Bechtheimer Weingut Jean Buscher.

 

Weingut Jean Buscher (Bechtheim)  :

http://www.jean-buscher.com

 

Das 16 Hektar große Traditionsweingut aus dem rheinhessischen Bechtheim hat mich mit seiner Kollektion auch sehr beeindruckt. Das Weingut Jean Buscher betreibt schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts Weinanbau in Bechtheim.

Aktuell betreibt Jean Raphael Buscher in fünfter Generation das Weingut. Er hat dieses Traditionsweingut nochmal voran gebracht in der Qualität. Im aktuellen Gault Millau sind die Buschers bei 2 roten Trauben angelangt. Somit stehen sie an der Schwelle zur dritten Traube.

 

Besonders gut gefallen hat mir bei der Verkostung der 2013er Weißburgunder aus der Lage Bechtheimer Stein. Ein wunderbar cremiger Weißburgunder mit einem angenehmen Holzeinsatz. Dieser Wein wird noch einige Jahre vor sich haben.

 

Des weitern sind mir die vorzüglichen Schwarzrieslinge in Erinnerung geblieben, die sehr samtig und mit angenehmen Tönen von roten Beeren daherkamen.

Ebenfalls spannend und mit ein wenig Restsüße versehen ist die Cuvee Dornröschen, die aus Dornfelder und Rosenmuskateller kreiert wird.

 

Die letzte Station der Verkostung war das Flonheimer Weingut Espenhof.

 

Weingut Espenhof (Flonheim) :

http://www.espenhof.de/

 

Das Weingut Espenhof vertreten vom jungen Weinmacher Nico Espenschied hat

mich auch mit seinem kompletten und sehr feingliedrigen Programm begeistert

Das Traditionsweingut dessen Geschichte bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht, betreibt neben dem Weingut auch noch ein schönes diesem angegliedertes Landhotel mit gutem Weinrestaurant.

 

Sehr spannend fand ich die im Holz ausgebauten Weine im Bereich der Burgunderrebsorten. Aber auch der Riesling aus der Spitzenlage Uffhofener La Roche ebenfalls im Holzfass gereift, zeigte eine tolle Saftigkeit und eine gute Länge.

 

Mein absoluter Liebling bei diesem Weingut war jedoch ein Savagnin (Traminer) der im Stile eines Naturweins produziert wurde. Er hatte ein wunderbar goldgelbe Farbe und eine unglaublich spannende Tiefe und Länge. Fast wirkte es als hätte er ein wenig Tannin. Hier bin ich sehr gespannt wie dieses Projekt weiter geht.

 

Auch von den Spätburgundern war ich sehr angetan.

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